Speech by President Juncker at the 60th Anniversary of the Treaties of Rome celebration – A new chapter for our Union: shaping the future of EU 27

Presidente del Consiglio,

Carissimo Presidente Napolitano – one of the greatest Europeans of our time,

Cari amici,

Dear friends, Ladies and Gentlemen,

It is now exactly 60 years ago that the Treaties of Rome – signed in this very room – sealed our Union forevermore.

It is a Union that rose from the ashes of two world wars, shaped by the hands and by the iron will of those who had returned from battlefields and concentration camps only a few years earlier.

It is they – this war generation of our fathers and grandfathers – who turned the cry of ‘never again war’ into an ambitious political project that has changed our lives for the better from that day onwards.

We – the humble heirs to these greats – are gathered once again in this very same room.

We do so to solemnly renew our vows and reaffirm our commitment to our undivided and indivisible Union.

But we do so not out of nostalgia.

We do so because only by staying united can we rise to the challenges we can face together.

Only by staying united can we pass on to future generations a more prosperous, a more social and a safer Europe. A Union of solidarity, that is strong, that is generous both at home and in the wider world. A Europe that takes up the major challenges of the day and that does not lose itself in the detail.

But let us not lose perspective either. However daunting our challenges may feel today, they are in no way comparable to those faced by our founding fathers.

Today, we stand here on the shoulders of those giants.


Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

Wir sind, wie ich finde, ungenügend stolz auf das in Europa Erreichte. Wir schauen uns selbst nicht über die Schultern, aber andere schauen uns über die Schultern. Und je mehr ich in der Welt reise – nach Afrika, nach Asien, sonst wohin – umso mehr fällt mir auf, dass je weiter man sich von Europa wegbewegt, die Zustimmung zum europäischen Gelingen zunimmt. Ich bin nie irgendwo lieber Europäer als in Afrika oder als in Asien. Wenn ich dann wieder in Brüssel lande, in diesem Tal der Tränen, dann überkommt mich so etwas wie Wehmut nach Ferne, weil man Europa besser aus der Ferne sieht als man Europa aus der Nähe sieht.

Wir haben vieles hingekriegt in den letzten sechzig Jahren. Wir haben dem Frieden eine endgültige Heimstatt auf dem europäischen Kontinent gegeben. Wer hätte dies eigentlich gedacht nach schrecklicher Erfahrung, jahrhundertelanger Erfahrung in Europa – dieser gefolterte, martyrisierte, blutige Kontinent hat die Kraft zum fast ewigen Frieden gefunden. Es gibt heute 40 bewaffnete Konflikte weltweit – keiner davon auf dem Territorium der Europäischen Union. Nach so vielen Kriegen, nach so vielen Schlachten – wieso sind wir eigentlich nicht stolz darauf? Weil es nicht unsere Generation war, sondern die Vorgängergeneration? Sollten wir uns nicht auf den Willen der Vorgängergeneration berufen, uns als sie begreifen und dafür sorgen, dass dies so bleibt? Weil normal ist das nicht.

Ich weiß, sehr viele junge Europäer können mit diesem Hinweis auf dieses ewige europäische Dilemma zwischen Krieg und Frieden nicht sehr viel anfangen. Ich schon. Mein Vater und drei seiner Brüder wurden von den Nazis in die deutsche Wehrmacht gezwungen, gegen ihren Willen, sie mussten eine verhasste Uniform tragen. Was denken wir eigentlich, wer wir sind, dass wir uns nicht mehr an das erinnern, was diese Generation nach dem Krieg an Verständigungswillen, an Friedenswillen, an vernünftiger Stabilisierungspolitik in die Wege geleitet hat? Wir sollten stolz sein auf das, was wir in Europa geschafft haben.


Oui, mes chers amis, nous devons être plus fiers de l’Europe. Nous avons réussi à doter ce continent d’une paix qui dure. Nous avons réussi à donner à ce continent une monnaie unique, ce dont personne, ni même nous-mêmes, nous pensait capables. Nous avons établi le plus grand marché intérieur au monde. Nous avons, par un énorme effort de volonté des peuples de l’Europe centrale et de l’Europe de l’Est, réussi à unir par des moyens pacifiques l’histoire et la géographie européennes, grande performance des dernières décennies. Et nous l’avons fait, oui, avec cette patience, cette volonté, cette persévérance, cette détermination dont ont besoin les longs parcours et les grandes ambitions.

Je vais signer, mes chers amis, la Déclaration de Rome avec le stylo – la plume, devrais-je dire – qu’ont employé ceux qui en 1957, pour le Luxembourg, ont signé les Traités de Rome. Il y a des signatures qui durent.